the base I

20. Juni 2025 @ 12:26

the base I, Marmor, Granit, Sandstein, 103,5 x 22 x 45,5 cm, 2024


Die Arbeit the base I setzt sich mit klassischen Präsentationsformen in der Bildhauerei auseinander, dekonstruiert diese und verwandelt sie in einen Schauplatz für Beziehungen und Begegnungen. Ausgangspunkt ist ein Steinsockel – traditionell ein Symbol für Stabilität, Trägerschaft und formale Geradlinigkeit. Doch in dieser Konstellation verliert er seine passive Rolle: Er öffnet sich, wird durchlässig, angeregt durch ein anderes Objekt, das ihn zur Öffnung bewegt. Der Sockel, einst Fundament, wird zum Akteur einer Berührung.

Der darüber platzierte Marmor scheint sich seiner Inszenierung bewusst zu sein: Er nutzt die ihm zugedachte Fläche, präsentiert sich fast schon performativ. Diese Selbstpräsentation verweist auf Körperlichkeit und Sichtbarkeit – aber auch auf Fragen von Dominanz, Fläche und Geltung im Raum. Denn die ihm zugedachte Aufmerksamkeit wird durch die Interaktion mit dem anderen Element der Installation gestört.

In the base I wird das Zusammenspiel von Form und Beziehung erfahrbar. Die skulpturalen Elemente agieren nicht isoliert, sondern treten in ein sensibles Wechselverhältnis zueinander – ein Verhältnis, das Offenheit, Spannung und wechselseitige Einflussnahme sichtbar macht. Die Arbeit öffnet einen Raum, in dem Materialität nicht nur statisch ist, sondern berührt, bewegt und relational wirkt. In dieser Dynamik offenbart sich das Absurde, das Komische, aber auch das Verletzliche von Begegnungen.